Häutung


    Die Häutung ist eine sehr wichtige Phase im Leben einer Vogelspinne und dient in erster Linie dem Wachstum. Bis auf den Hinterleib (Abdomen) besteht der Körper einer Spinne aus Chitin, das nicht dehnbar ist. Der Körper wird durch die Häutung auch entschlackt, gereinigt und es können sogar verlorene Gliedmaßen wieder neu gebildet werden.

    Bevor es zur eigentlichen Häutung kommt, stellt die Vogelspinne das Fressen ein. Dies kann einige Wochen oder auch Monate dauern. Manche Arten beginnen sich in ihrer Behausung einzuspinnen und ziehen sich völlig zurück. Beobachte Deine Spinne gut und setze sie nun so wenig Streß wie irgend möglich aus. Unmittelbar vor der Häutung sollte die Luftfeuchtigkeit im Terrarium erhöht werden, um einer Austrocknung vorzubeugen.

    Irgendwann ist es dann soweit. Deine Spinne legt sich zur Häutung auf den Rücken! Also auf keinen Fall erschrecken und womöglich die Spinne wieder auf die Beine drehen! Dies könnte ihren Tod bedeuten. Die Tiere wirken wie tot, was bei Anfängern häufig zu Verwirrung führt - sie sind es aber nicht. Eine tote Spinne wird nicht auf dem Rücken liegen, sondern die Beine unter ihrem Körper anziehen. Eine Spinne auf dem Rücken ist immer mit einer Häutung beschäftigt.

    Jetzt gilt besonders für den Anfänger: Absolute Ruhe bewahren und die Spinne auf keinen Fall stören! Nicht mehr ins Terrarium greifen! Während der Häutung ist die Spinne wehrlos und jegliche Störung oder der Versuch einer Flucht des Tieres kann dazu führen, daß sie in ihrer Haut stecken bleibt und darin verendet!


    Eine Häutung läuft folgendermaßen ab:
    Nach den Vorbereitungen legt sich die Spinne auf den Rücken und bleibt absolut reglos liegen, dies kann einige Stunden dauern. Unter der alten Haut hat sich die sogenannte "Exuvialflüssigkeit" gebildet, die wie eine Art Schmierstoff wirkt. Die Spinne preßt nun Blut in den Vorderkörper und irgendwann platzt zuerst die Verbindung zwischen den Beinen und dem Vorderkörper auf, danach reißt die Haut des Hinterleibs. Dann entfernt die Spinne durch Zusammenziehen und Pressen die alte Haut von ihrem übrigen Körper und den Beinen. Nach dieser für die Spinne sehr anstrengenden Phase folgt eine "Verschnaufpause" und es folgen "gymnastische" Bewegungen der Beine bevor sie sich dann einige Stunden später wieder zurück auf die Beine stellt. Der Vorgang der Häutung kann zwischen 3 und 7 Stunden dauern. Die Spinne ist nun immer noch sehr anfällig, sie ist noch nicht richtig ausgehärtet, und hat kaum Möglichkeiten zur Flucht oder Verteidigung. Auch die Nahrungsaufnahme ist noch unmöglich, da auch die erneuerten Chelizerenklauen noch nicht ausgehärtet sind.

    Die Spinne sollte auch während ihrer Aushärtungsphase (5 - 7 Tage) nicht gestört werden, bei einem Fluchtversuch könnten ihre noch weichen Beine verformen oder abbrechen. Während die Spinne noch "weich" ist, ist es ihr möglich zu wachsen. Erst nach einer Woche kann wieder gefüttert werden und auch die alte Haut (Exuvie) kann aus dem Terrarium entfernt werden.

    Hier ein Foto einer Exuvie meiner Brachypelma smithi: