Futter und Pflege


    Vogelspinnen brauchen nicht viel Pflege. Du solltest ein bis zweimal in der Woche das Wasser in der Tränke erneuern. Achte genau auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit, eventuell ist tägliches Besprühen notwendig. Futterreste und nicht gefressene Heimchen/Grillen solltest Du spätestens am nächsten Tag entfernen. Herumlaufende Heimchen können die Spinne bei einer Häutung verletzen, die Spinne ist während dieser Zeit wehrlos und kann von den Futtertieren angefressen werden (siehe Häutung).

    Die meisten adulten oder semiadulten Vogelspinnen kommen mit einer Fütterung pro Woche aus (etwa drei Heimchen oder Grillen), Du kannst die Futtertiere auch einzeln alle 2 bis 3 Tage füttern. Futtertiere gibt es im Zoogeschäft und auch per Versand im Abonnement, dies lohnt sich jedoch erst, wenn Dein Bestand auf einige Exemplare angewachsen ist. Am besten fängt man das Heimchen mit einer Pinzette und setzt es dann ins Terrarium. Die Spinne spürt die Bewegung der Heimchen am Boden über ihre Tasthaare und wird sich schnell entschließen, das Futtertier zu ergreifen, sobald es in ihre Nähe kommt!



    Der Vorgang des Fressens ist sehr interessant zu beobachten. Nachdem das Heimchen mit den Chelizerenklauen geschnappt wurde, pumpt die Spinne Gift in den Körper und tötet es. Nun hält die Spinne es noch einige Minuten fest und vollführt dann häufig einen "Futtertanz" dabei. Sie dreht sich dabei im Kreis während sie am Boden mit ihren Spinnwarzen ein feines Netz webt. Sie legt das tote Futtertier dann darauf, spinnt es etwas ein und nimmt es dann zum endgültigen Verzehr wieder auf. Bei meiner Brachypelma smithi beobachte ich dieses Verhalten sehr häufig. Spinnen können nur flüssige Nahrung zu sich nehmen und so kneten sie das Futtertier zwischen ihren Chelizeren und saugen den verflüssigten Inhalt auf. Dieser Vorgang kann bei größeren Futtertieren bis zu einige Stunden dauern! Hinterher putzen sich die Spinnen meist sehr ausgiebig. Futterreste wie der Chitinpanzer der Grillen bleiben meist im Terrarium zurück und sollten bald entfernt werden, damit sich kein Schimmel bildet.

    Es ist nicht ungewöhnlich, wenn Deine Vogelspinne Freßpausen einlegt. Diese können einige Woche dauern, manchmal auch Monate. Meistens steht dann eine Häutung bevor und man braucht sich keine Sorgen zu machen. Aber auch ohne bevorstehende Häutung kann es vorkommen, das manche Arten eine längere Freßpause einlegen, dies ist nicht bedenklich solange der Hinterleib (Abdomen) nicht sehr klein oder gar schrumpelig wird.

    Da Vogelspinnen lange Zeit ohne Nahrung auskommen können, ist es auch kein Problem zwei bis drei Wochen in den Urlaub zu fahren, ohne einen "Pfleger" gefunden zu haben. Es ist lediglich notwendig, vorher das Terrarium von Futterresten oder lebenden Heimchen zu befreien, ausreichend Wasser zur Verfügung zu stellen und die Temperatur sollte konstant bei etwa 18-20 Grad gehalten werden können.

    Einmal im Jahr solltest Du das Terrarium "grundreinigen", d.h. den gesamten Bodengrund erneuern. Die Spinne solltest Du während der "Umbauarbeiten" in eine Heimchendose oder das Quarantäne-Plastikterrarium umsetzen. Bei friedlichen Spinnen ist das in der Regel kein Problem, Du hältst einfach die Heimchendose vor sie und dirigierst sie vorsichtig von hinten hinein oder Du stülpst ein Behältnis (möglichst durchsichtig) über die Spinne (Vorsicht Beine!) und schiebst dann ein Stück Pappe oder ähnliches darunter. Hier ist sicher ein bißchen übung erforderlich, für die Spinne bedeutet das Streß und für Dich als Halter auch, denn man muß immer mit schnellen Fluchtreaktionen rechnen. Also vorsichtig sein, wenn Du erschrickst, kannst Du die Spinne verletzen (z.B. durch ein Herunterfallen der Terrarienfalltür).