Haltung

    Terrarium
    Bei einem Terrarium für Bodenbewohner sollten die Maße etwa 30 x 30 x 20 cm (Breite/Tiefe/Höhe) betragen. Spinnen beanspruchen auch in der Natur keinen größeren "Aktionsradius". Ein viel größer bemessenes Terrarium birgt sogar Nachteile, Futtertiere können sich gut verstecken und noch nicht adulte Spinnen finden ihre Nahrung nicht.

    Ein Terrarium für Baumbewohner sollte eine größere Höhe haben, die Maße von 30 x 30 x 40 cm (Breite/Tiefe/Höhe) gelten hier als Richtlinie.

    Terrarien gibt es im Zoofachhandel, oder sie können auch selbst gebaut werden. Bitte beim Selbstbau auf ausreichende Belüftung und Ausbruchssicherheit achten, sowie keine giftigen Materialien (z.B. beim Kleben) verwenden, dies könnte die Spinne im schlimmsten Fall tödlich schädigen.

    Bodengrund
    Hier gibt es für die verschiedenen Arten teilweise andere Empfehlungen, mit Blumenerde, Torf oder Vermiculit ist man fast immer gut beraten. Den Bodengrund gibt es im Zoofachhandel oder Gartenbedarf , beim Gärtner sollte man unbedingt darauf achten, daß die Blumenerde nicht gedüngt oder mit Pestiziden behandelt ist. Terrarienerde aus dem Zoohandel ist teurer, aber man ist auf der sicheren Seite, da diese garantiert ohne schädliche Zusätze ist, die die Spinne schädigen können.

    Einrichtung
    Zur Einrichtung im Terrarium sollte eine Versteckmöglichkeit für die Tiere niemals fehlen. Eine Stück Kork oder eine Korkhöhle aus dem Zoohandel für Bodenbewohner, für Baumbewohner auch einen Ast zum Krabbeln. Eine Tränke (das Gefäß eher flach als hoch) sollte ebenfalls immer zur Ausstattung gehören, die Tiere trinken in der Natur meist von den Tautropfen auf Blättern o.ä., wenn aber im Terrarium die Luftfeuchtigkeit einmal sinkt, haben die Tiere durch die Tränke jederzeit die Möglichkeit Wasser zu trinken. Auch eine Pflanze im Terrarium ist ein guter Rat - sie verbessert das Klima, sieht hübsch aus und bietet dem Tier ebenfalls Versteck- oder Klettermöglichkeit. Bei den Pflanzen (z.B. Efeu) ist wiederum darauf zu achten, daß diese unbedingt unbehandelt sind! Um sicher zu gehen, die Pflanzen einige Wochen regelmäßig gut abduschen und erst dann ins Terrarium einbringen. Es ist auch möglich auf eine Plastikpflanze aus dem Zoobedarf auszuweichen. Sie dient ja nur Dekorationszwecken und ist auf jeden Fall besser als Pestizide ins Terrarium einzubringen und das Tier zu gefährden!


    Bodenbewohner-Terrarium mit Tränke, Korkhöhle, Pflanze und Thermo-/Hygrometer. Ein 25 Watt-Klemmstrahler ist an der Holzstange (links) befestigt - der Abstand zwischen Lampe und Terrarium kann so stufenlos verändert werden, um die Temperatur zu regeln.

    Heizung/Licht
    Es gibt viele Möglichkeiten, die entsprechenden Temperaturen im Terrarium zu erreichen und zu halten. Oftmals ist ein normaler Klemmstrahler aus dem Baumarkt mit 25 Watt-Birne, außerhalb des Terrariums angebracht, ausreichend. Nachts (besonders in den kalten Jahreszeiten) kann man zusätzlich eine Heizmatte verwenden, diese sollte bei Bodenbewohnern nicht unter das Terrarium, sondern an die Seitenscheibe geklebt werden. Bodenlebende Spinnen graben oft in ihrem Terrarium, und dies tun sie meist auch dann, wenn es ihnen zu warm wird, in der Hoffnung auf kühlere Erdschichten. Bei einer installierten Heizmatte passiert dann genau das Gegenteil, sie graben und es wird immer wärmer, sie können sich im schlimmsten Fall sogar verbrennen. Bei Baumbewohnern kann die Heizmatte ruhig unter das Terrarium geklebt werden, diese Spinnen halten sich so gut wie nie auf dem Boden auf und haben so keinen Kontakt zur Heizmatte. Die Luftfeuchtigkeit wird durch Besprühen oder leichtes Gießen des Bodengrundes bzw. der Pflanzenblätter gehalten. Bei Bodenbewohnern sollte immer nur ein Teil des Bodengrundes befeuchtet werden, es sollte immer auch trockene Stellen geben. Du solltest Dich vorher genau über die Bedürfnisse Deiner Vogelspinne informieren. Hier können natürlich nur globale Anregungen gegeben werden. Die erforderlichen Temperaturen, Bodengründe und Luftfeuchtigkeiten im Terrarium sind ebenfalls abhängig von der Art der Vogelspinne, näheres erfährst Du unter Arten. Wer ausschließlich über die Lichtquelle heizt, kann diese auch nachts eingeschaltet lassen, offenbar schädigt dies die Spinne nicht, läßt sie sogar etwas schneller wachsen. Da es in der Natur aber einen Tages-/Nacht-Rhythmus gibt, habe ich mich ebenfalls dafür entschieden, da ich der überzeugung bin, daß man die Tiere so natürlich wie eben möglich halten sollte.

    nützliches Zubehör
    Ein Thermo-/Hygrometer erleichtert besonders dem Anfänger die Prüfung der Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Terrarium und ist sehr empfehlenswert. Desweiteren sollte man eine Pinzette von etwa 20 - 30 cm Länge anschaffen, um Futterreste o.ä. aus dem Terrarium entfernen zu können. Ein kleines Plastikterrarium (15 x 15 x 10 cm) für die Aufbewahrung der Futtertiere sowie ein weiteres als eventuelles Quarantäne-Terrarium für Deine Vogelspinne (falls Du die Spinne einmal "ausquartieren" mußt, weil es beispielsweise zu Schimmel- oder Pilzbefall im Terrarium gekommen ist) ist ebenfalls eine Anschaffung wert.